computertomographisch (CT-) gesteuerte wirbelsäulennahe Infiltrationen

   
Die Ursache für chronische Rückenbeschwerden sind zahlreich. Am häufigsten werden degenerative (abnutzungsbedingte) Veränderungen an der Wirbelsäule gefunden.
 
   

Sie betreffen sowohl den Wirbelkörper als auch die Bandscheiben. Gepaart mit muskulären Schwächen und Ungleichgewichten und Bewegungsmangel bedingen Sie anhaltende Rückenschmerzen und können Ausstrahlungen in Arme und Beine hervorrufen.

 
   

Der klassische Bandscheibenvorfall führt neben den Schmerzen zu Sensibilitätsverlust und Lähmung. Der Muskeleigenreflex ist erloschen. Osteoporose kann für sich schmerzhaft sein und kann ohne Unfall zu Wirbelkörperbrüchen führen. Klassische orthopädische Krankheiten wie Skoliose, Wirbelgleiten und Scheuermann Erkrankung führen zu Schmerzen vorwiegend bei Heranwachsenden. Entzündungen, Tumorerkrankungen, Anomalien können vorliegen. Fortleitungen aus anderen Organen können die Beschwerden bedingen. Um die Ursache zu finden, sind gezielte orthopädische Untersuchungen erforderlich.

 

   
Hierzu gehört zunächst neben der Krankheitsvorgeschichte die körperlich Untersuchung. In Abhängigkeit von den Befunden schließen sich gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie Röntgen, Computer- oder Kernspintomographie, Knochendichtemessung, Skelett- szintigraphie oder Laboruntersuchungen an. Sie sind zur exakten Diagnosestellung unerlässlich und aus der Diagnose resultieren die erforderlichen therapeutischen Maßnahmen.  
   
Die Therapie bei degenerativ bedingten Erkrankungen besteht zunächst in der Behandlung des Akutschmerzes mit Injektionen, schmerzlindernden Medikamenten, physikalischen Maßnahmen und bei Funktionsstörungen mit Physiotherapie. Wirbelsäulenbelastende Tätigkeiten sind abzustellen. Muskelungleichgewichte sind aufzutrainieren. Der klassische Bandscheibenvorfall mit Lähmung muss eventuell operiert werden. Wirbelkörperbrüche müssen stabilisiert werden. Osteoporose muss in der Regel langfristig mit Medikamenten behandelt werden. Entzündungen und Tumore müssen stationär im Krankenhaus weiter abgeklärt und behandelt werden.  
   
Für den Patienten bedeutet die gezielte orthopädische Untersuchung, dass nicht jede Ursache für den Schmerz sofort diagnostiziert werden kann, sondern gelegentlich Mehrfachuntersuchungen erforderlich sind.  
   
Zur konservativen Behandlung finden Computertomographie- (CT-) gesteuerte Injektionsverfahren immer mehr Beachtung. Es werden feine Injektionsnadeln an Nervenwurzeln und Gelenken der Wirbelsäule platziert und ihre Lage computer-tomographisch kontrolliert. Bei exakter Nadellage erfolgt die Injektion eines Medikamentes direkt an den Schmerzausgangspunkt. Diese Verfahren weisen eine hohe Sicherheit und sehr gute Therapieergebnisse auf und können ambulant durchgeführt werden.  
   
Bei der sogenannten periradikulären Therapie (PRT) erfolgt die Einspritzung an die entsprechende Nervenwurzel mit einer Kombination aus örtlichem Betäubungsmittel und Cortison. Sie ist indiziert bei frischen Bandscheibenvorfällen mit Nevenwurzelreizungen, die nicht operiert werden müssen, bei länger bestehenden Beschwerden mit rezidivierenden Ausstrahlung in Arm oder Bein, bei operierten Bandscheibenvorfällen mit verbliebenem Nervenwurzelreiz und bei Verengung des Nervenwurzelaustrittsloches durch z.B. Verschleiß und dadurch bedingter Nervenwurzelreizung. Die Wirkung besteht in einem Neutralisieren von Schmerzstoffen und einer direkten Abschwellwirkung am Nerven.  
   
Bei der Facetteninfiltration (FI) erfolgt die Injektion in das Wirbelgelenk. Sie ist in ihrer Art und Wirkung vergleichbar mit einer Injektion in das Kniegelenk oder Hüftgelenk. Die Besonderheit ist, dass hier neben der Injektion mit örtlichem Betäubungsmittel und Cortison bei Arthrose der Wirbelgelenke auch Hyaluronsäure injiziert werden kann.  
   
Neben allen üblichen konservativen Behandlungsmethoden werden auch die CT-gesteuerten Wirbelsäulenverfahren von uns durchgeführt.