Knorpelschutztherapie
bei Arthrose
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Der Begriff "Arthrose" bedeutet zunächst
nichts weiter als Gelenkerkrankung ( griechisch: "Arthron"
= Gelenk, "-ose" = Krankheit ) und meint im gebräuchlichen
Sinn den abnutzungs-bedingten Verschleiß eines Gelenkes.
Dieser Verschleiß betrifft grundsätzlich jedes Gelenk in
Abhängigkeit vom Alter in unterschiedlichen Ausprägungsgraden.
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Im engeren Sinn versteht man unter Arthrose die Alterung des
Gelenkknorpels. Der Gelenkknorpel kleidet alle echten Gelenke
aus, ist fest, hochelastisch, äußerst glatt und ermöglicht
reibungsarmes Bewegen sowie Abfedern von Stoß- und Druckbelastungen.
Der Gelenkknorpel enthält keine Blutgefäße und wird
von der Gelenkflüssigkeit, die von der Gelenkschleimhaut gebildet
wird, ernährt. Die Gelenkflüssigkeit verbessert zusätzlich
die Gleiteigenschaften des Gelenkes und vermindert die Reibung.
Im Alter wird der Knorpel spröder, bekommt Risse und nutzt
sich ab. Auch die Zusammensatzung der Gelenkflüssigkeit verändert
sich und die Ernährungslage des Knorpels verschlechtert sich.
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Begünstigt wird der Knorpelabrieb anlage- oder belastungsbedingt
( Beruf oder Sport ), durch Übergewicht, Bewegungsmangel,
Gelenkfehlstellungen oder durch Verletzungen. Obwohl
grundsätzlich alle Gelenke betroffen sein können, sind
einige deutlich mehr befallen als andere: Hüftgelenk, Kniegelenk,
Daumensattelgelenk, Fingermittel- und endgelenke, Großzehengrundgelenk
und Wirbelgelenke.
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Die Diagnose wird durch die körperliche
Untersuchung gestellt mit in der Regel schmerzhaft eingeschränkter
Gelenkfunktion, Gelenkschwellung, Gelenkergussbildung und durch Röntgen
und Ultraschall erhärtet. In zunehmendem Maße werden Kernspintomografieuntersuchungen
durchgeführt, da sie eine besonders genaue Beurteilung des Gelenkknorpels
ermöglichen. Die Stadieneinteilung der Arthrose erfolgt von null
( kein Verschleiß ) bis vier ( kein Knorpel mehr vorhanden ).
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Die Therapie richtet sich nach dem Ausprägungsgrad,
nach den subjektiven Beschwerden und nach der zu erwartenden Belastung
und unterteilt sich in konservative und operative Verfahren. Grundsätzlich
gibt es bis heute kein Verfahren, weder konservativ noch operativ,
dass einen geschädigten Gelenkknorpel vollkommen gesund wiederherstellen
kann. |
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Die konservative Therapie beginnt mit entzündungshemmenden
und schmerzlindernden Salbenverbänden und Medikamenten. Die bekanntesten
und gebräuchlichsten sind Diclofenac- und Ibuprofen-Präparate.
Sie sollten nur kurz und mittelfristig oder bei Bedarf eingesetzt
werden. Eine Dauertherapie kann zu unerwünschten Nebenwirkungen
führen, insbesondere zu Entzündungen der Magenschleimhaut. |
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Bei Gelenkergussbildung kann der Erguss punktiert und
in der Regel zunächst eine cortisonhaltige Injektionen
in das Gelenk vorgenommen werden. Diese dürfen nicht zu häufig
( 1-3 mal ) erfolgen und nur in größeren Abständen
( 4 Wochen und länger ). Wenn kein Gelenkerguss mehr vorliegt,
kann eine Behandlung mit Hyaluronsäure-Injektionen
sinnvoll sein. Diese Präparate entsprechen der Zusammensetzung
der gesunden Gelenkflüssigkeit und verbessern die Ernährungslage
und Gleitfähigkeit des Knorpels. Sie können keinen neuen
Knorpel aufbauen. Der Begriff "Knorpelaufbaubehandlung"
ist falsch. Man kann von knorpelschützender Therapie sprechen.
Diese Wirkung ist zwischenzeitlich ausreichend bewiesen. |
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Medikamente zur Knorpeltherapie, die in Betracht kommen,
sind nicht zahlreich.
- Glucosaminsulfat,
- Brennessel- oder Teufelskralleextrakte
erscheinen sinnvoll. Sie helfen im Einzelfall.
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Ein Therapieversuch ist gerechtfertigt. Gelantine-Präparate
ebenso wie Grünlippmuschel- oder Haifischknorpelextrakte
helfen in der Regel nicht. Eine Anwendung ist nicht anzuraten. Alle
Chondroprotektiva ( Knorpelschutzpräparate ) werden von den gesetzlichen
Krankenkassen nicht erstattet. |
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Andere Verfahren, die in der Arthrosetherapie
eingesetzt werden, sind bislang weniger genau untersucht und bewiesen,
dass heißt nicht, dass sie falsch sind, nur eine Beurteilung
der Wirksamkeit ist noch nicht ausreichend möglich. |
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Akupunktur ist keine ursächliche Arthrosetherapie.
Hierdurch können Schmerzen reduziert werden. Effekte auf den
Gelenkknorpel sind nicht zu erwarten. |
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Physikalische Anwendungen sind sinnvoll und
können in der Regel selbst durchgeführt werden. Hierzu gehören
bei akuten Schmerzen und Schwellungen Kälte ( Eis
) und in der chronischen Phase Wärme. |
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Da die konservative Therapie der Arthrose schwierig
ist, ist es besonders wichtig die Voraussetzungen für eine Behandlung
zu verbessern. Hierzu gehört die Reduktion von Übergewicht,
um dadurch die Belastung zu verringern. Außerdem braucht der
Knorpel Bewegung zur Verbesserung der Ernährung. Diese sollte
mit wenig Druck erfolgen, damit man nicht wieder die Belastung erhöht.
Deswegen sind Radfahren, Schwimmen und Skilanglauf besser als Joggen,
Marathonlauf, Tennis und Fußball. Hieran wird sich durch alle
Forschung nichts ändern: Regelmäßige richtige Bewegung.
Auch ein Krafttraining an Geräten kommt in Betracht, da bei richtiger
Anwendung Muskulatur aufgebaut wird ohne den Knorpel zu belasten.
Eine kräftige Muskulatur wirkt entlastend für ein arthrotisch
verändertes Gelenk. |
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Wichtig ist ferner richtiges Schuhwerk mit ausreichender
Dämpfung, um eine Abpufferung von Stoßbelastungen zu
erzielen. Hierzu können auch Einlagen oder ein Pufferabsatz
sinnvoll sein. Zusätzlich können stützende Bandagen
und korrigierende Orthesen hilfreich sein. |
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