Die steife Schulter
(frozen shoulder)
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Das Krankheitsbild der steifen Schulter ist eine sehr
schwierig zu stellende Diagnose bei zunächst unklaren Schulterbeschwerden.
Es sind vor allem Patienten zwischen 35 und 55 Jahren betroffen.
Im Anfangsstadium der Erkrankung (Einsteifungsstadium = "freezing
shoulder") klagt der Patient über langsam zunehmende
Schmerzen im Schulterbereich ohne vorherige Verletzung oder Überlastung.
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Die Vorstellung beim Arzt und sämtliche Untersuchungen inklusive
Röntgen und Kernspintomographie zeigen zu Beginn scheinbar
keinen ersichtlichen Grund für die ausgeprägten Beschwerden.
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Nur die gründliche Bewegungsprüfung weist eine im Verlauf
zunehmende Verminderung der Außendrehung auf. Dieses wird
vom Patienten häufig noch nicht bemerkt.
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Erst die folgende zusätzliche Einschränkung
der Abspreizung führt zu einer z.T. erheblichen Funktionseinschränkung
des betroffenen Armes (Kontrakturstadium = "frozen
shoulder"). |
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Eine krankengymnastische Übungsbehandlung wird
meist als schmerzverstärkend empfunden und kann den Krankheitsverlauf
weder verkürzen noch beschleunigen.
Die Diagnose der steifen Schulter ist eine Ausschlussdiagnose und
wird durch den typischen Stadienverlauf bestätigt. |
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Eine Linderung des schmerzhaften Einsteifens und eine
Bestätigung der Verdachtsdiagnose kann aber häufig durch
eine gezielte Einspritzung eines lokalen Betäubungsmittels mit
einem Cortisonpräparat in das Schultergelenk erreicht werden.
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Die Wende des Krankheitsverlaufes ist mit Abklingen
der Schmerzen und anschließenden sehr langsamen Rückgang
der Einsteifung erreicht (Auftaustadium = "thawing
shoulder"). |
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Die Bewegungseinschränkung bildet sich praktisch
immer komplett selbstständig zurück. |
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Der typische Krankheitsverlauf sollte regelmäßig
fachärztlich orthopädisch kontrolliert werden.
Bei ausgeprägter Einsteifung und begleitender Behinderung kann
das Auftaustadium operativ durch eine Narkosemobilisierung oder eine
endoskopische Gelenkbefreiung (Arthrolyse) abgekürzt werden.
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Für den Patienten belastend ist vor allem der
sehr lange Krankheitsverlauf. Vom Beginn der Schmerzen bis zur kompletten
Auflösung der entstandenen Bewegungseinschränkung vergehen
meist zwischen 8 bis 15 Monaten. |
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Wichtig und für den Krankheitsverlauf positiv
ist das Verständnis des Patienten um seine Krankheit und das
zu erwartende folgenlose Ausheilen. |
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Da die Schultersteife gehäuft bei Zuckerkranken
auftritt, sollte eine Diabeteserkrankung vom Hausarzt ausgeschlossen
werden. |
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Eine Sonderform der frozen shoulder ist die nach Operationen
gelegentlich auftretende reaktive Schultereinsteifung. |
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Vor allem bei Kalkentfernungen tritt dieses Krankheitsbild
in 10% der operierten Patienten auf. Auch diese Schultersteife zeigt
die oben beschriebenen Krankheitsstadien; diese laufen aber rascher
ab. Eine Krankheitsdauer länger als 3 Monate ist sehr selten. |
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